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Eine Dose Eiskaffee – das wohl
größte Geschenk
In meiner Ausbildung zur Pasto-
ralreferentin war ich auch bei der
Klinikseelsorge einer großen Uni-
versitätsklinik tätig. An einem eher
ruhigen Arbeitstag wurde ich von
einer Stationsschwester zu einer
Patientin gerufen, die um ein Ge-
spräch bat.
Diese Frau erzählte mir ihre Le-
bensgeschichte mit allen Details,
die ihr wichtig und notwendig er-
Gibt es ein Geschenk, schienen, und ich durfte ihr mei-
ne Zeit geben. Sie berichtete von
das du einmal er- durchgängig schwierigen Zeiten
halten und nicht und einem menschenverachten-
den Umgang mit ihr. So war ich
vergessen hast, an einfach da und hörte ihr zu, weinte
mit ihr und war vor Ergriffenheit
das du all die Jah- in Sprachlosigkeit gehüllt. Gegen
re gerne gedacht Ende des Gespräches, als wir über
kleine Erfahrungen von Dankbar-
hast? keit, Freundschaft und Liebe nach-
dachten, erzählte die Frau von einer
Freundin mit ähnlichen Erfahrun-
gen, die sie regelmäßig im Kran-
kenhaus besucht. Von ihrer Freun-
din bekam sie einmal pro Woche
zwei Dosen ihres Lieblingseiskaf-
fees an das Krankenbett gebracht.
Da beide kaum Geld hatten, war
dieser Kaffee ein Luxusgut.
Bevor ich das Gespräch mit einem
Gebet abschloss, bat sie mich, eine
Dose ihres wertvollen Kaffees aus
dem Schrank zu nehmen und die-
sen in einer Pause zu genießen.
Diese Frau hatte wirklich nichts,
kaum Halt im Leben, große
Probleme und wenig Perspekti-
ven. Und doch konnte sie mir
durch dieses Geschenk nach
ihrer Möglichkeit undenklich
viel Liebe, Anerkennung und
Dankbarkeit schenken – dies ist
für mich ein Geschenk, das ich
nie vergessen werde.
(Eva)
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